
Der Eifeler Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder sieht in Drohnen eine Technologie mit großem Potenzial. „Insbesondere im ländlichen Raum kann ich mir für die Zukunft eine Vielzahl nützlicher Anwendungsmöglichkeiten vorstellen. Beispielsweise könnte man Medikamente direkt vor die Haustüre liefern“, erklärt Schnieder, der Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages ist. „Durch den Einsatz von Drohnen könnten lästige Autofahrten überflüssig und insbesondere für Ältere und mobilitätseingeschränkte Personen das Leben einfacher werden“, so Patrick Schnieder weiter.
Neben Freizeit-Drohnen, die zu privaten Zwecken eingesetzt werden, nimmt auch die Zahl der gewerblich genutzten Drohnensysteme in Deutschland zu. Lieferdrohnen können heute bis zu 16 Kilometer weit fliegen und Pakete mit mehr als zwei Kilogramm Gewicht ausliefern. Bislang gilt das Sichtfluggebot für Drohnen. Die Drohne muss von einem Menschen gesteuert werden und jederzeit in Sichtweite des Piloten bleiben. Der Gesetzgeber erarbeitet derzeit strengere Vorschriften für die Drohnennutzung. Neben einer Kennzeichnungspflicht sind auch Flugverbote über Wohngrundstücken und Menschenansammlungen, in Flughafennähe, über Einsatzbereichen von Polizei und Feuerwehr sowie in weiteren sicherheitssensiblen Räumen geplant.
Einrichtung von Modellregionen
Schnieder erklärt: „Ich befürworte die Einrichtung einer ländlichen Modellregion in Deutschland, in der Ausnahmen erlaubt und der gewerbliche Zustellbetrieb mit Drohnen in Kooperation mit Partnern großflächig getestet werden darf. Entsprechende Testversuche finden bereits in Kanada, Großbritannien und Dänemark statt. Verschiedene Unternehmen haben bereits Interesse signalisiert und vorgeschlagen, dass ein gewisser Höhenkorridor des Luftraums für gewerbliche Drohnen freigegeben wird. Diese Technologie ist für Deutschland interessant und sollte getestet werden.“
Die Kollisionswarnsensoren der Drohnen müssten jedoch vorab einer umfangreichen Sicherheitsprüfung unterzogen werden. Außerdem sollten die Drohnenlieferungen nur bei Tageslicht und zu den üblichen Zustellzeiten möglich sein.
Drohnen raus aus den Städten
Für die Städte wiederum sehe die Lage anders aus. Hier gehe von Drohnen mehr Gefahr als Nutzen aus. Patrick Schnieder: „Im städtischen Raum mit hoher Menschendichte halte ich es für bedenklich, wenn jeder seine Drohne aufsteigen lassen darf. Der Vorfall in München, als eine Drohne wenige Meter neben einer Familie eingeschlagen ist, zeigt mir, dass hier strengere Regeln nötig sind. Ich halte das Sichtgebot hier für sinnvoll und denke, dass Drohnenflüge innerhalb der Stadtgrenzen nur erlaubt sein sollten, wenn sie von Behörden durchgeführt oder erlaubt werden.“
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