Patrick Schnieder kritisiert Pläne zur Nachverdichtung der Großstädte

10.05.2016
Pressemitteilung

„Potenzial ländlicher Regionen nutzen!“

Patrick Schnieder, Bundestagsabgeordneter aus Arzfeld, kritisiert die Leitlinien der Bundesbauministerin zur Förderung der Städte. Die Leitlinien legten einen zu einseitigen Fokus auf die Großstädte, so Schnieder. „Wer glaubt, dass die Zukunft unserer Gesellschaft allein in den Großstädten liegt, rechnet falsch und setzt die Leistungsfähigkeit unseres ganzen Landes aufs Spiel“, so Schnieder. Der Abgeordnete unterstützt ein Positionspapier der CDU/CSU- Arbeitsgruppe für Kommunalpolitik, das sich kritisch mit den Leitlinien des Bundesbauministeriums auseinandersetzt.

„Gerade in ländlichen Gebieten sitzen die mittelständischen Unternehmen, die das Rückgrat unserer Wirtschaft sind“, erklärt Schnieder. Man schneide sich die eigene wirtschaftliche Blutzufuhr ab, wenn man mit baupolitischen Förderinstrumenten nur die Großstädte in den Blick nehme. „Funktionierende Infrastruktur brauchen wir überall: Das fängt bei Verkehrsinfrastruktur an, betrifft digitale Infrastruktur und umfasst Einrichtungen wie Schulen und Kitas. In den ländlicheren Regionen müssen Schulen zusammengelegt oder ganz geschlossen werden. Gleichzeitig trägt Frau Hendricks mit ihren Plänen dazu bei, dass Schulen und Kitas in Städten aus allen Nähten platzen.“ Die höhere Verdichtung sei kein Allheilmittel sondern berge auch gesellschaftlichen Sprengsatz, den man dann später wieder mit anderen Förderprogrammen auszugleichen versuche, so Schnieder weiter.

„Wir brauchen in dieser Frage einen Lösungsansatz, der über die Stadtgrenze hinausschaut. Statt ein weiteres Förderprogramm zu entwickeln, dass die großen Städte weiter verdichtet und die dortigen Probleme verschärft, sollte sich der Blick auf den ländlichen Raum weiten. Alle Seiten gewinnen, wenn wir die verkehrliche und digitale Anbindung des ländlichen Raumes an die Ballungsgebiete verbessern. Hier geht die Bundesregierung bereits einen guten Weg, den es auszubauen gilt. Die Steigerung der Attraktivität der Dörfer als Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ist aus meiner Sicht ein weiterer Baustein. Hier gibt es hervorragende Möglichkeiten, Wohnraum zu aktivieren. Hier können wir ohnehin bestehende Infrastrukturen erhalten, stärken und vernetzen. Zudem hat der ländliche Raum eine starke integrative Kraft, die auch ohne riesige Fördertöpfe wirksam ist. Das Potenzial ländlicher Regionen sollte stärker genutzt werden“, fordert Patrick Schnieder.